Brillen

älteste Brille unseres Bestandes

Firma Schildknecht ca. 1800


 

Brille mit veränderbarer Leseneigung


Brillen um 1900


 Brillen ca. 1910


Brille mit Nahteil-Vorhänger


Pexbrille ca. 1920

Mit der Zange unten werden die Metallteile um den Kunststoffrand gebogen


Die in der Optik zu verwendenden Materialien (aus Liebeskind: Die Lehrlingsausbildung des Augenoptikers 1933)

Schildpatt wird aus dem Rückenschild der Schildkröte gewonnen. Es gibt einfarbiges, helles und dunkles und geflecktes Schildpatt. es wird viel imitiert, ist aber dann weicher. Echtes Schildpatt erkennt man an seiner auffallend spröden Härte. Es ist ein wertvolles teures Material

Schildpattdouble ist eine dünne Schildpattschicht, welche auf einem unedlen Materialkern aufplattiert ist.

Viel verwendet wird in der Brillenoptik auch Horn, das gewonnen wird aus den Hörnern des Rindes, der Ziege und des Büffels. In kochendem Wasser oder bei trockener Hitze (etwa 1000 Celsius) läßt sich Horn erweichen. Durch chemische Zusätze kann es in allen Tönen gefärbt werden. An der Luft wird es spröde und bricht gern.

Celluloid (Zellhorn) ist ein Kunststoff und wurde im Jahre 1869 erfunden. Seine Bestandteile sind 2 Teile Schießbaumwolle, ein Teil Kampfer und etwas Alkohol. Durch Walzen und Pressen wird es zu Platten verarbeitet, aus denen sich vorzügliche Brillengestelle fabrizieren lassen. Celluloid ist in jeder beliebigen Farbe herstellbar und wegen seines Kampfergehaltes leicht brennbar. Darum ist beim Einsetzen der Gläser in Celluloid-Brillen größte Vorsicht nötig. Bei 1250 Celsius entzündet es sich selbst. Nachteilig sind Celluloidbrillen insofern, als sie sich schon durch die Körper- und Sonnenwärme verziehen. Auflösen und Kitten läßt sich Celluloid mit Azeton und Amylazetat.

Ein unbrennbares, dem Celluloid ähnliches Produkt ist das Zellon. Es wurde zuerst von Eichengrün aus Aceton, löslicher Azetyl-Zellulose, durch Gelatinieren hergestellt. Für Brillen kommt es infolge seines hohen Preises selten zur Verwendung.

Dagegen wird viel verwendet Galalith, ein Kunsthorn (Milchstein). Es wird hergestellt aus entfetteter Milch (Kaseiin), also aus Käse. Durch Zusatz von Formaldehyd entsteht Galalith. Es läßt sich zu Platten oder anderen Formen zusammenpressen, ist nicht feuergefährlich und durch seine dem Schildpatt ähnliche Farbe und Härte in der optischen Industrie sehr beliebt geworden."


Trifocalbrille nach Franklinart

zum Sehen in die Ferne, mittlere Entfernung und in die Nähe


Brillenputzpapier ca. 1930


Brillen der 30er Jahre, oben Brille mit verstellbaren Bügeln s. Detail unten.

Verstellbarer Bügel.


Schließblock und Fassungsrand sind oft fein zissiliert.


 zu dieser Zeit wurden auch die ersten Skleralschalen angepaßt. Im Bild eine moderne Kontaktlinse zum Vergleich


30er Jahre


Celluloid-Brillen von ca. 1950, 1930, 1940, 1950, 1930