In der DDR gab es keine Kontaktlinsenproduktion wie in den westlichen Ländern. Die Entwicklung der Kontaktlinse in der DDR nach 1945, fand in kleinen Handwerksbetrieben statt. Seit Oktober 1974 bis zu Währungsunion fertigte ich in meinem Betrieb Kontaktlinsen selbst an. Zu dieser Zeit gab es in der DDR ca. 20 Kontaktlinsenanpasser. Damals hatten wir kein speziell für Kontaktlinsen hergestelltes Material, sondern verwendeten das ganz normale Plexiglas aus der Industrie.
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Um daraus Kontaktlinsen zu fertigen wurden 3 mm dicke Platten mit der Kreissäge in kleine 12mm größe Quadrate geschnitten, diese dienten uns als Rohlinge. Diese Rohlinge wurden auf Aufnahmen gekittet und auf der Uhrmacherdrehbank bearbeitet. Auf dem Bild vorn zusehen, daneben eine Stange Kitt. Dieser wurde aus Bienenwachs und Kolophonium im geheimen Mischungsverhältnis selbst zusammen geschmolzen und in Hülsen aus Alufolie gegossen. War der Kitt zu hart sprangen die Rohlinge leicht von der Unterlage ab, war der Kitt zu weich verrutschte der Rohling bei der Bearbeitung. |
Uhrmacherdrehbank mit Kugelsupport. Meßuhr und elektonischen Kugelsupportantrieb selbst ergänzt.Una nota per i visitatori delle Orologika -Forum: Il ventilatore è fatto di plastica , è solo vagamente attaccato e per raffreddare il mandrino e soffiare via torniture .
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Gerade wird eine Kontaktlinseninnenfläche mit dem Drehdiamanten geschnitten |
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Die Kontaktlinsen-Innenfläche wird solange poliert bis der Radius auf 0,01 mm genau stimmt. Der Radius wird mit dem Radienmeßmikroskop ausgemessen. Die Polierkörper haben eine Radienabstufung von 0,10 mm. Die Kontaktlinsen müssen jedoch auf 0,01 mm genau gearbeitet werden. Die Genauigkeit erreicht man durch größere oder kleinere Bewegung beim Polieren. Die Vorderfläche des Auges, die Hornhaut, ist nicht genau kugelig gekrümmt, sondern flacht nach außen hin ab. Deswegen müssen die Kontaktlinsen auch peripher flacher werden, damit sie optimal vertragen werden.
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Polierkörper für Kontaktlinseninnen- und Außenflächen Poliereinrichtung
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polieren der Innenfläche
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Mikroskop zum Messen von Kontaktlinsenflächen während der Herstellung, zum Teil Eigenbau (Mauszeiger aufs linke Bild)
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Hat die Kontaktlinsen-Innenfläche den gewünschten Radius, werden noch 2 periphere Radien angedreht und poliert. Die Abstufung dieser Radien richtet sich nach der Abflachung des jeweiligen Auges. Zum Abschluß der Innenflächenbearbeitung wird die spitze Kante gebrochen und poliert. |
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Nun wird die Kontaktlinse von der Unterlage abgekittet, die Mittendicke gemessen und mit der Innenfläche auf eine der Innenfläche entsprechend gewölbten Aufnahme genau zentrisch aufgekittet. An die Vorderfläche der Kontaktlinse werden nun ein oder mehrere Radien angedreht. Der zentrale Radius ergibt die optische Wirkung der Kontaktlinse, die peripheren Radien die entsprechend optimale Randdicke und Randgestaltung. Alle Kontaktlinsenwerte wurden nach Einzug des ersten Computers, 1985, in unseren Betrieb mit einem selbst geschriebenen Programm berechnet.
Komplizierte Vorderflächen, wie z.B. die von Starlenti-Linsen, wurden unter einem Stereomikroskop gedreht. |
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Kontaktlinsensauger konnte man zu DDR-Zeiten nicht kaufen, deswegen wurden auch diese im eigenen Betrieb hergestellt.die Sauger wurden aus zerschnittenen Baby-Quietschtieren, in einer Art Preßgußtechnik, hergestellt
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Kontaktlinsentypen in unserer FertigungStandardinnenfläche dreikurvig, bei Keratokonus auch mehr Kurven. |
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